Story des Monats

Juni 2003


 
CECIL PAYNE

Brownie McGhee, Cecil Payne
Brownie McGhee, Cecil Payne


Baritonsaxophonist CECIL PAYNE spielte bei uns, der Blues-Sänger BROWNIE McGHEE gab ein Konzert im Audi Max der Uni (zusammen mit SONNY TERRY - die beiden haßten einander seit 25 Jahren auf der Bühne, aber das ist eine andere Geschichte).

Ich entschuldigte mich bei CECIL, ich wolle ein paar Nummern von BROWNIE McGHEE hören, ich müsse ein wenig weg.

"Was, BROWNIE McGHEE ist in der Stadt", rief CECIL exaltiert aus. "Der wird sich nicht an mich erinnern können, aber ich habe vor über 30 Jahren mit ihm einige Aufnahmen gemacht."

Ich fuhr auf die Uni, hörte noch einige Songs des herrlich gegeneinander spielenden Duos TERRY/McGHEE, dann ging ich in die Garderobe, um die jahrelange Freundschaft mit dem Country-Blues-Giganten aufzufrischen.

Ich müsse gleich wieder weg, sagte ich, denn in meinem Keller spielt gerade CECIL PAYNE.

"Was, CECIL PAYNE ist in der Stadt", rief BROWNIE McGHEE exaltiert aus. "Der wird sich an mich nicht erinnern können, aber ich habe vor über 30 Jahren mit ihm einige Aufnahmen gemacht."

Die Fortsetzung der Geschichte ist leicht zu erraten.

BROWNIE fuhr mit mir ins 'landl, und die beiden Herren lagen sich nach über 30 Jahren in den Armen und leerten so manches Gläschen auf das gegenseitige Wohl.

Zu einem Gastspiel von BROWNIE McGHEE ist es dann leider nicht mehr gekommen, denn er ist fest in den Händen von sehr tüchtigen Managern, die für seine Auftritte geradezu fürstliche Gagen verlangen, die sich kein Mensch leisten kann.

Wenn es nach ihm selbst gegangen wäre, so hätten wir ihn sicherlich im 'landl einmal erleben können.


© Axel Melhardt
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