Monat
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Das Programm im Detail - Juni-Juli 2000:
Mo.29.5
Di.30.5.
Mi.31.5.
Do.1.6.
Fr.2.6.
Oscar Klein
!!! ACHTUNG - PROGRAMMÄNDERUNG !!!
Hin und wieder muß es ja passieren - im Mai verwechselte ich zwei Daten, und das Malheur war da. Hier jetzt also das richtige Programm einer herrlichen Woche mit dem wohl nach wie vor prominentesten klassischen Jazzer Österreichs: Oscar Klein, der sich mit Fug und Recht "Professor" nennen darf. Wir hören den ewig jungen Altmeister an Trompete, Klarinette, Mundharmonika und Gitarre am Mo. bei einem kleinen Blues&Boogie-Festival mit dem Michael Pewny Trio (M.P. p, Hans "Bibi" Bichler b, Gerd Stächelin dm&voc) und Martin Pyrker p & Gine Heiger voc, am Di. mit der immens swingenden Combo des phantastischen Vibraphonisten Martin Breinschmid, den Radio Kings (M.B. vibes, Hans Salomon ts, Herbert Swoboda p, Harry Putz b und Walther Großrubatscher dm), am falschsamstäglichen Mi. klassisch mit den Red Hot Pods (Dieter Bietak co, Harry Jirsa tb & voc, Claus Nemeth cl & ss & hm & arr, Peter Hofmann p, Erwin Frassine bjo, Michael Libowitzky b, Horst Bichler dm), am Do. traditionell swingend mit den Piccadilly Onions (Eddie Salmen tp, Norbert Vas tb, Emmerich Kutrovatz cl, Werner Tritta bjo, Wolfgang Steubel tuba, Rudi Staeger dm) und den Abschluß bildet ausnahmsweise schon am Fr. ein Chicago-Jazz-Abend mit der traditionellen Vierer-Frontline a la Eddie Condon / Bud Freeman mit Willy Meerwald tb, Herbert Swoboda cl, Christian Plattner ts, Horst Gehringer p, Martin Treml b und Rudi Staeger dm und den hoffentlich zu einer Institution werdenden Chicago All Stars.

Sa.3.6.
Blue Note Six
Chicago-Jazz, Dixieland und Swing, vor allem aber die Musik der Louis Armstrong All Stars der Nachkriegszeit sind die Bereiche aus denen sich das geradlinige und swingende Repertoire der BN6 seit Jahrzehnten zusammensetzt. John Evers tp & voc, Gereon Wolter tb, Teddy Ehrenreich cl & as, Franz Luttenberger p, Peter Rath b und Leslaw Tenczar dm bilden eine reisefreudige Band, man betourte mehrmals ganz Europa und kam bis zum legendären Classic-Jazz-Festival nach Sacramento, Kalifornien.

Mo.5.6.
Gradischnig - Kent Quartett
Moderner Mainstream von allerhöchster Qualität ist auch im JAZZLAND immer schon heimisch gewesen, auch wenn das Publikum manchmal unsere diesbezüglichen Aktivitäten nicht immer ganz entsprechend mit seinem Besuch honoriert - vielleicht paßt der urige Keller für manche nicht zu dieser Musikrichtung, und man wünscht sich eher ein gestyltes Ambiente - aber es gilt immer: "Jazz ist, wo Du ihn findest". Unverdrossen werden wir also weiterhin großen Könnern wie diesen vier Herren Platz in unserem Programm einräumen, die - fest in der Tradition verwurzelt - die zahlreichen neuen Wege, die der Jazz in den letzten 30 Jahren gefunden hat, weiter ausloten und in ihrem sehr persönlichen Sinne kommentieren: Herwig Gradischnig sax, Oliver Kent p, Johannes Strasser b und Christian Salfellner dm.

ORF Ö-1: JAZZTIME  - 21.30 -  mit John Evers & Klaus Schulz
Di. 13.6. - K.S.: Jump'n Jive (L.Joran, Calloway, Bostic, Prima)
Di.20.6. - J.E.: Aurex, ein Festival der Superlative (Goodman, Getz)
Di. 27.6. - K.S.: The many faces of Joe Zawinul (All Stars bis Mauthausen)
Di. 4.7. - J.E.: Louis Armstrong zum 100.Geburtstag
Di. 18.7.: J.E.: The Jazzy Presidents (L.Young, B.Carter, A.Lincoln)

Ö-1 Jazznacht (Mitternacht)
Moderation: Klaus Schulz
Sa.10.6.: Karl Hodina zum 65-er/Grazer Jazzsommer
Sa.24.6.: Neue CD Christian Havel/Pahdi Frieberger
Sa.8.7.: Louis Armstrong zum 100.Geburtstag

Di.6.6.
Mi.7.6.
Do.8.6.
Fr.9.6.
Clark Terry & Red Holloway
Clark Terry war bisher im JAZZLAND ein seltener Gast (fünfmal in 10 Jahren - und so wird es wahrscheinlich auch bleiben), wir konnten ihn nur sehr sporadisch präsentieren, wenn ihn seine Tätigkeiten als Pädagoge nach Österreich brachten, und wir uns einen oder zwei Tage "anhängen" konnten. Diesmal kommen wir länger in den Genuß, einen der allerbesten Trompeter und Flügelhornisten der Jazzgeschichte zu hören. Er wurde am 14.12.1920 in St.Louis geboren, begann schon vor dem Krieg in seiner Heimatstadt professionell zu jazzen, wo er auch den jungen Miles Davis nachhaltig beeindruckte, und ging nach seiner Tätigkeit bei der Army-band zu Charlie Barnet (47/48). Dann kam es zu der legendären Zusammenarbeit mit Count Basie (48/51), wo er auch im berühmten Sextett (Buddy deFranco, Wardell Gray usw.) eine wesentliche Rolle spielte. 1951 wechselte er zu Duke Ellington, wo er zu einer prägenden Stimme des Orchesters wurde und unzählige bahnbrechende Soli einspielte (Perdido). Von da an war er einer der Mega-Stars des Jazz und die Anzahl seiner Einspielungen unter eigenem Namen und als Sideman (u.a. bei Oscar Peterson, Quincy Jones, Bob Brookmeyer, Coleman Hawkins) sind unübersehbar. Clark ist auch heute noch ein unvergleichlicher Improvisator, der aber bei aller musikalischer und technischer Brillanz niemals auf den Humor vergißt, den er speziell mit seinen "ge-mumbelten" Gesangseinlagen beweist. "Mit jedem Ton, den er spielt, verbreitet er Freude und Fröhlichkeit", meint Scott Yanow im "All Music Guide to Jazz", einem überaus empfehlenswerten Standardwerk. Clark nimmt in den folgenden Tagen an einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer teil, wo er u.a. mit Red Holloway auftreten wird - nun, für die hier besprochenen Tage war eigentlich "nur" Red engagiert, und er rief mich eines Tages an, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn er C.T. "mitnehmen" würde - welch eine Frage. Für uns ein langvertrauter Freund und Stammgast ist der grandiose Sänger und Saxophonist (gleichermaßen immens auf "alt" und "tenor") Red Holloway, geboren am 31.5.1927, der sowohl als Blues- wie auch als Jazzmusiker zu den Allerbesten zu zählen ist. "Ein wahrhaft überschäumender Musiker", beschreibt der schon erwähnte Scott Yanow unseren Red, der seine ersten Erfolge in der Band von Roosevelt Sykes (gastierte in den frühen 70-er Jahren im 'landl) hatte. Während der Zeit des Rock 'n Roll nahm er oftmals anonym unzählige ts-Soli für die allerbesten Bands auf und schaffte in den 60-er Jahren auch als Jazzer den Durchbruch, als er mit Brother Jack McDuff legendäre Prestige-Alben einspielte. Weitere markante Stationen seiner Karriere waren die Platten-Sessions mit Sonny Stitt, Harry "Sweets" Edison, Ray Brown und George Benson (den wir wieder beim JazzFestWien 2000 bewundern können). Der bei uns immer unvergessen bleibende Eddie "Lockjaw" Davis knüpfte - wie zu vielen anderen auch - den ersten Kontakt zu Red, denn er war der Meinung, daß "Hollo" einer der besten aber leider auch einer der unterschätztesten Granden des Tenorsax war und ist. Mit Erwin Schmidt am Bösendorfer-Pianino, Joschi Schneeberger am Baß und Walther Großrubatscher (Di. & Mi.) und Mario Gonzi (Do.& Fr.) am Schlagzeug haben wir junge Musiker, die sicherlich das Wohlgefallen der Weltstars finden werden, denn man muß in Europa schon ziemlich lange suchen, um so eine musikalische Dichte an Klassemusikern wie in Wien zu finden

Sa.10.6.
Aquarius - Jazzband
Da haben wir ein schönes Stück der Geschichte des klassischen Amateur-Jazz in Wien versammelt! Um den Jungen einen kleinen Eindruck von der "Herkunft" der "Wassermann-Herren" zu vermitteln, füge ich in der obligaten Mannschaftsaufstellung nun auch den "Stammverein" hinzu: Ruprecht "Ruppi" Rudofsky co (Original Storyville Jazzband), Günther "Jankl" Müller tb (South West Philadelphia Jazzband), Herbert "Ali" Motalik cl&ss (Excelsior Jazzband), Helmut "Blacky" Schwarzer p (Original Vienna Cakewalkers), Peter "Schwaaf" Schwanzer bjo&g (Original Storyville Jazzband & South West Philadelphia Jazzband), Günther "Blesh" Dinold b (The Worried Men Skiffle Group), Helmut "der Bua" Hierl dm (Storyville Brothers).

So. 11.6.
The Music of Larry Young
Nur 38 Jahre alt wurde der Hammond-Organist Larry Young (1940 - 1978), der die rasante Entwicklung seines Instrumentes ähnlich revolutionierte, wie es John Coltrane am Tenorsax machte. Wie viele andere Jazzmusiker begann er auch im R&B-Bereich, anfangs der 60-Jahre ließ dann eine Serie von LPs auf "Blue Note" (u.a. mit Grant Green, Elvin Jones, Woody Shaw, Joe Henderson u.a.) die Jazzwelt aufhorchen, mit denen Larry zukünftige Entwicklungen des Jazz vorzeichnete. In einem ehrgeizigen Projekt wollen nun Erwin Schmidt orgel, Christian Havel g und Andi Weiss dm versuchen, diese eigenwilligen Konzepte mit ihrer neuen Band am Leben zu erhalten. ACHTUNG: "falscher Samstag" - man kann ausschlafen!!!

Di.13.6.
Mi.14.6.
Häns'che Weiss Ensemble
Aus Wunderkindern werden nur in Ausnahmefällen echte Stars. Mit 14 stellte Häns'che Weiss 1965 im heimatlichen Berlin sein erstes Quartett zusammen, drei Jahre später engagierte ihn der legendäre Schnuckenack Reinhardt als Solo-Gitarrist, und man kam auf seiner allerersten Tournee auch nach Zürich, was sich als folgenschwer erweisen sollte. 1972 gründete er sein eigenes Quintett, ganz im Stil von Django Reinhardt. Es folgten die ersten Einspielungen, diverse Schallplattenpreise, doch erst 1995 erfüllte sich Häns'che den Traum, mehr freien Raum für seine Improvisationen zu haben. Zusammen mit dem Schweizer Bassisten und Sänger Valy Mayer, der im oben erwähnten Konzert unter den Zuschauern saß, gründete er ein Duo-Ensemble, das seitdem Furore macht. Fest in der Sinti-Tradition verwurzelt, bezieht Häns'che alle modernen Strömungen in seinen Stil mit ein - ob Charlie Christian, Wes Montgomery oder Barney Kessel

Do.15.6.
Sammy Vomacka Trio
Seit über 20 Jahren ist er nun bei uns zu Gast - allerdings kam er immer als Solo-Gitarrist, der uns mit verblüffender Fingerpicking-Technik mit seinen Ragtime-, Blues- und Folkinterpretationen begeisterte. In den letzten Jahren hat er sich nun auch mit dem Jazz auseinandergesetzt und das Sammy Vomacka Trio ist in ganz Deutschland zu einem Begriff für swingenden Modern-Jazz im Geiste von Wes Montgomery, Jim Hall und Charlie Parker geworden. Seit langem möchte Sammy mit dieser neuen Band seine alten Fans in Wien besuchen - endlich ist es soweit. Mit dem Bassisten Robert Balzar und Jiri Slavicek am Schlagzeug stellt uns Sammy zwei absolute Spitzenmusiker aus seiner ursprünglichen Heimat Prag vor

Fr.16.6.
Sa.17.6.
&
Mo.19.6.
Di.20.6.
Dana Gillespie
& Joachim Palden Trio
Zweifellos ist Dana Gillespie die erfahrenste und kompletteste Bluessängerin auf den britischen Inseln - und wenn man weiß, wieviele Menschen sich dort für den Blues begeistern, kann man erst den Stellenwert ermessen, daß sie in den Jahren 1992 bis 1996 in ununterbrochener Reihenfolge den begehrten Titel "Bluesmusiker des Jahres" einheimste. In ihren 38 Karrierejahren (mit 37 Alben) gründete und leitete sie das Mustique Blues Festival, moderierte Radiosendungen in mehreren Sprachen, trat mit Größen wie David Bowie und Bob Dylan bei großen Festivals auf, textete für Rock- und Bluesgrößen, tanzte und sang in Musicals (sie war die originale Maria Magdalena in "Jesus Christ Superstar"), spielte einige große Rollen in bekannten Filmen (u.a. "The Hound of Baskerville" mit Dudley Moore und "Mahler" von Ken Russel) und wichtigen Theaterstücken (so kam sie 1980 nach Wien) und "sportelte" nebenbei als britische Wasserski-Junioren-Meisterin. Der Blues aber war und ist ihre erste Liebe und begleitete sie ein Leben lang. Ihr Stil folgt der großen Bessie Smith, aber man spürt auch in kleinen Essenzen Koko Taylor, Etta James und Memphis Minnie. "Ich glaube", sagt Dana, "man sollte schon etwas älter sein, um den Blues überzeugend singen zu können. Erst dann hat die Stimme die richtige Schärfe, und erst jetzt kann ich über gewisse Erfahrungen und Emotionen vollkommen glaubwürdig berichten." Seit fast 20 Jahren ist sie einer der beliebtesten Stammgäste im JAZZLAND und mit dem großartigen Boogie&Blues Pianisten Joachim Palden, dem mit allen Jazzwassern gewaschenen Saxophonisten Peter Kölbl und dem zwar noch jungen aber schon sehr routinierten Drummer Harald Hering bildet sie einen zündenden Rhythm&Blues Act von internationaler Klasse, wie man ihn in Europa nicht allzu häufig findet.

Das Programm der Wiener Jazzclubs auf der gebührenpflichtigen
HOTLINE DER IG-JAZZ WIEN: 0900 910 013 014 - im Internet: https://ig-jazz.at/

Mi.21.6.
Hot Jazz Ambassadors
Oft konnten wir verblüfft und erfreut feststellen, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die jungen klassischen Jazzmusker aus den USA (Sandke, Peplowski, Alden usw.) im stilistischen Bereich zwischen den 20-er und 60-er Jahren frei bewegen. Den einen Tag beboppen sie a la Clifford Brown, den nächsten Tag erinnern sie an Louis und seine Zeitgenossen. Erfreulich, daß wir Ähnliches auch aus heimischer Szene erleben dürfen: Thomas Schwetz ts&cl jazzt häufig in Zoot Sims & Stan Getz Bereichen, spielt er aber mit den Herren Thomas Nell tp, Günther Graf cl, Udo Ehmsen bjo&g und Markus Weissenbach tuba in den neuformierten Hot Jazz Ambassadors dann wandelt sich sein elegant swingender Lester-Young-Ton plötzlich zu einem neuen Klang, der nur sehr entfernt an Coleman Hawkins erinnert, und der vollkommen nahtlos in den im besten Sinne des Wortes "alten" und doch stets lebendigen und aufregenden klassischen Sound dieser Band paßt. Ebenso interessant ist das Repertoire der Band: man spielt fast vergessene Nummern von Clarence Williams (der einer der unbesungenen Innovatoren der 20-er Jahre war), Tiny Parham (den auch nur mehr wenige Experten kennen), Luis Russel und anderen Granden der jungen Jahre des Jazz, die es wahrlich nicht verdienen, vergessen zu werden.

Do.22.6
Paul Fields Trio
Jazz und das Judentum haben schon immer enge Verbindungen gehabt. Viele Jazzer stammten aus dem jüdischen Milieu der USA (angefangen von Art Hodes, Benny Goodman und Lew Tabackin - da könnte man die ganze Seite füllen), viele Komponisten der Swingära gehörten diesem Kulturkreis an und so mancher heimische Jazzer ist als "Goi" gemeinsam mit Juden aufgewachsen. So auch unser "Teufelsgeiger" Paul Fields, der in seiner ganzen Karriere immer wieder mit großer Vorliebe jüdische Musik und auch "jiddischen" Jazz interpretierte. Er wird heute gemeinsam mit Martin Spitzer g und Harry Putz b ein breit gefächertes Programm von der Folklore bis George Gershwin und Irving Berlin bringen - also natürlich gewachsener Ethno-Jazz.
Schon weit über 7000 Jazzfans erhalten die JLP - darunter sind sicherlich viele "Karteileichen". Wer kein Interesse mehr an einer Zusendung hat, der melde sich doch bitte ab 11.00 Uhr unter 523-03-99 aus unserer Liste ab!

Fr.23.6.
New Austrian All Stars
Jazzer und klassische Musiker sind nicht gerade Feinde, Busenfreunde sind sie aber auch nicht gerade - eine Ausnahme bildet Posaunist Rudolf Josel, denn er ist beides. Seit Jahrzehnten ist er Satzführer bei den Wiener Philharmonikern und ebensolange gilt er als einer der Ausnahmekönner unter den österreichischen Jazzern. Als es noch das Amateur-Festival gab (in den 60-er Jahren) da heimste er serienweise den Solistenpreis ein und seit vielen Jahren bildet er mit Thomas Huber ts, Michael Starch p, Uli Langthaler b und der schier unverwüstlichen Altmeister aller österreichischen Drummer Viktor Plasil ein phantastisches Quintett, wo man statt brahmst und mozartelt kräftig be- und hard-bopt.
Das Büchlein "20 Jahre Jazzland - Geschichte und G'schichtln" gibt es noch in wenigen Exemplaren. Kann man beim runden Chef um ö.S. 250.- beziehen.

Sa.24.6.
Just Friends & Karl Hodina
Vielleicht sogar die eigenständigste der vielen ausgezeichneten heimischen Bands, denn da mischen sich alte Wiener Lieder mit alten Jazz-Standards. Wenn es Wienerisch wird, dann swingt es ganz gehörig, und wenn Take the A-Train erklingt, erinnert es uns nicht nur an den Zug nach Harlem, sondern auch an den alten Ringwagen, den es ja leider nicht mehr gibt. Karl Hodina acc & voc, Richard Oesterreicher hm, Gerd Bienert g, Albert Kreuzer b, Tom Henkes dm.

Mo.26.6.
Vibes & Voices
Mit ganz wenigen Ausnahmen sind singende Instrumentalisten meist hervorragende Sänger - manchmal auch, wenn sie gar keine "Stimme" haben, man denke an Louis Armstrong, Jack Teagarden, Dizzy Gillespie und Roy Eldridge (um nur einige Beispiele zu nennen), die allesamt viel besser sangen, als die meisten "hauptberuflichen" Kollegen. Der bei uns schon längst heimisch gewordene kanadische Bandleader Tom Henkes ist ein hervorragender Vibraphonist - und hat "Stimme". Mit seiner prominent besetzten Band (Martin Spitzer g, Uwe Urbanowski b, Walter Grassmann dm) und der neuen Sängerin Eva Hag erlebt man einen erfrischenden und auch respektlosen Streifzug durch den swingenden Teil der Jazzgeschichte und hört bekannte Pop-Songs auf einmal sehr jazzig und altehrwürdige Jazzstandards überaus poppig aufbereitet.

Di.27.6.
Mi.28.6.
Do.29.6.
Fr.30.6.
Sa.1.7.
JazzFestWien 2000
ED POLCER
Eine besondere Freude ist es für mich seit 28 Jahren, wenn es mir gelingt einen Musiker, den ich via Platten seit Jahrzehnten kenne, ins JAZZLAND zu bekommen. So geschah es vor ca. 4 Jahren als ein kleiner, mittelalterlicher Mann im 'landl die Photogalerie bewunderte und sich schließlich als Ed Polcer zu erkennen gab. Ich kannte dieser herausragenden Kornettisten von zahlreichen Einspielungen mit Größen wie Sidney Bechet, Eddie Condon, Dick Wellstood und Benny Goodman her allerbestens und wir vereinbarten einen (sehr erfolgreichen) Wien-Besuch im nächsten Jahr. Ed ist einer der allerbesten Vertreter der Bobby-Hackett-Schule, ein swingender, stets lyrischer und einfallsreicher Improvisator, der immer "mannschaftsdienlich" spielt und trotzdem die Frontline fest in der Hand hat. Die ersten drei Tage swingend: am Di. hören wir ihn mit dem Christian Plattner Quartett (C.P. cl &ts, Herbert Swoboda p, Martin Treml b, Walther Großrubatscher dm), am Mi. mit Jazzklusiv (Herbert Swoboda cl & p, Martin Spitzer g, Harald Putz b, Walther Großrubatscher dm), am Do. mit dem Thomas Schwetz Quartett (Th.S. cl&ts, Oliver Kent p, Harry Putz b und Wieheißterdochgleich dm), am Fr. im swingenden Chicago-Jazz mit der Barrelhouse Jazzband (Franz Luttenberger tp & p, Willy Meerwald tb, Alfons Würzl cl & ss & voc, Humbert Augustynowicz p, Christoph Petschina b, Horst Bichler dm) und am Sa. klassisch mit den Red Hot Pods (Dieter Bietak co, Harry Jirsa tb & voc, Claus Nemeth cl & ss & hm & arr, Peter Hofmann p, Erwin Frassine bjo, Michael Libowitzky b, Horst Bichler dm).

Endlich ist die bei uns aufgenomme CD des
Art Farmer Quintetts
erschienen. Präsentation am
29. & 30. September 2000 im JAZZLAND
mit seiner Band:
Harry Sokal ts & ss, Fritz Pauer p,Paulo Cardoso b, Mario Gonzi dm

Di.4.7.
Mi.5.7.
Do.6.7.
Fr.7.7.
Sa.8.7.
JazzFestWien 2000
Pete & Conte Candoli
Eine der ganz großen Sensationen des sensationsreichen Jahres 1999! Wir hatten uns sehr auf Conte Candoli (geb.1927) gefreut und einen netten älteren Herren erwartet, der uns dank seiner hohen musikalischen Klasse an das vergangene Feuerwerk aus den Tagen bei Stan Kenton und Woody Herman erinnern würde - und erlebten einen zwar weißhaarigen aber ungemein jugendlichen Star in den besten Jahren, der - so sagten es manche Experten - im Alter eher noch grandioser jazzte als in seinen Heigh-days. Wir hatten coolen, intellektuellen West-Coast Jazz erwartet und Conte, der eigentlich "Secondo" heißt, servierte uns vital swingenden Mainstream nahe am Siedepunkt. Und diesmal bringt er noch dazu seinen Bruder mit: Pete Candoli (geb. 28.6.1923 in Mishawaka, In.). Er begann in den Bands von Will Bradley, Benny Goodman, Tommy Dorsey und Charlie Barnet, ehe er in der "First Herd" von Woody Herman zum endgültigen Star wurde. "Ein kraftvoller, feuriger Solist, der im letzten Chorus über dem Trompetersatz flammende und dissonante Tonkaskaden improvisierte", beschreibt "All Music Guide to Jazz" die Arbeit von Pete bei Herman, der später dann zu einem der Starsolisten bei Stan Kenton und Les Brown wurde. In den letzten Jahren arbeiteten die beiden Brüder hauptsächlich gemeinsam und legten eine Reihe herrlicher Scheiben mit kleinen Formationen vor. Daher "teilen" wir auch die Woche: Di. & Sa. hören wir sie mit der Teddy Ehrenreich Bigband (Manfred Stoppacher, Walter Fend, Manfred Holzhacker, Gerhard Zwickl, Josef Burchatz tp; Heinz Czadek, Bobby Dodge, Ursula Niederbrucker tb; Teddy Ehrenreich cl & as, Alexander Ehrenreich, Martin Fuss, Thomas Huber, Helmut Strobl saxes, Michael Starch p, Albert Kreuzer b, Fritz Ozmec dm.), dazwischen am Mi., Do. & Fr. mit dem Erwin Schmidt Trio (E.S.p, Joschi Schneeberger b & Walther Großrubatscher dm). Wir erleben diese beiden legendären Größen des Modern Jazz also sowohl als (solistischer) Teil einer Bigband, also in einer Umgebung, die ihre frühen Jahre charakterisiert, als auch in einer kleinen Formation, wo sie ihre solistischen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen können.
Die bei uns äußerst beliebten Portospenden bitte an: HCdV - 648 198 406 bei der BA

Mo.10.7.
Di.11.7.
Vince Weber & Abi Wallenstein
Man glaubt es nicht - Vince Weber p&voc und Abi Wallenstein g&voc - die beiden Stammväter der deutschen Blues- und Boogie-Szene haben das letzte und bisher einzige Mal im Jahre 1973 bei uns gastiert. Beide sind gewaltige Solisten, beide sind mit die interessantesten Vertreter des klassischen Blues&Boogie bzw. des echten Country-Blues in ganz Europa und beide sind durchaus bereit, auch modernere Strömungen in ihr persönliches Konzept mit einzubeziehen. Wir werden diese beiden Giganten natürlich jeweils alleine, aber auch in aufregenden Duetten erleben, die eigentlich eine eigene CD wert wären. Es wäre doch schön, wenn die beiden sich entschließen könnten, vor dem Jahre 2027 wieder im JAZZLAND aufzuspielen, denn die Weiterführung des 'landl ist vorderhand nur bis 2022 (50 Jahre) fix eingeplant

Mi.12.7.
Joschi Schneeberger Trio
Zwei swingende Roma (Striglo Stöger g&voc und Joschi Schneeberger b) und ein universeller Künstler (Karl Hodina acc & voc - Maler, Texter, Volks- und Jazz-Musiker) bringen eine sehr selbständige Musik, die ihre Wurzeln in viele Traditionen aussendet und dementsprechend ungewöhnlich und originell ist.
Parken beim JAZZLAND - nach wie vor kein Problem. Um nur ö.S. 60.- können Sie ihren PKW in der APCOA-Garage vor dem 'landl abstellen. Gutzeitkarten an der Bar.

Do.13.7.
Boogie Woogie Gang
Wenn wir halbwegs Glück haben, dann müßte zu diesem Auftritt von Claus Nemeth cl & ss & hm & kazoo, Peter Hofmann p, Michael Libowitzky b und Helmuth Schneeweiß dm schon die neue CD der BWG mit dem bei uns bestens bekannten kanadischen Sopransaxophonisten Jim Galloway (bei uns wieder im Oktober) auf dem (kleinen) Markt sein, auf der man die bewährte Melange aus kammermusikalischen Jazz und Blues&Boogie erleben kann.

Wer sich etwas ausführlicher für unsere Photogalerie interessiert, der findet eine Liste der Bilder an der Bar.

Fr.14.7.
V.S.O.P Jazzband
Für einen Laien klingt jedes Streichquartett von Mozart wie das nächste und jeder Blues von Bessie Smith wie der andere: für den Fachmann macht es einen gewaltigen Unterschied, wenn man in einer Band auch nur einen Musiker auswechselt. Und wenn hier nun drei Herren von der "Storyville Jazzband" mitjazzen, so bringt diese neue Band doch ihren eigenen und ur-spezifischen Klang in den klassischen Jazz: Eddie Salmen tp, Kurt Lang tb, Siegi Dietrich cl, Franz Luttenberger p, Hans Bichler b, Peter Grüneis dm

Sa.15.7.
Al Cook Trio
Als Al Cook voc&g&p seine für Österreich beispiellose Karriere in den späten 50-ern begann, da war er der einzige Bluesler. In seinem Sog hat sich eine phantastische Szene entwickelt, und viele Fans und Fachleute meinen, daß seine derzeitige Band mit Charlie Hloch p&voc und Harry Hauzenberger dm&voc seine allerbeste ist.

Mo.17.7.
Di.18.7.
Mojo Blues Band
Kein Wunder, daß die MOJO BLUES BAND in ganz Europa zu den "Dauerbrennern" gehört, denn eine Bluesband von solcher Klasse gibt es nur mehr ganz vereinzelt in England und den USA. Heißer Chicago-Blues wie man ihn in den Kaschemmen der "South-Side of Chicago" zur Blütezeit dieser Musik erleben konnte, aus der die moderne Popmusik des noch immer laufenden Jahrhunderts entstanden ist. Erik Trauner g & voc & hm, Markus Toyfl g, Chistoph Rois p, Daniel Gugolz b & voc und Peter Müller dm.

Mi.19.7.
Swobodas Swing Trio
Eigentlich sollte man alte Freunde nicht in die Verzweiflung treiben - aber das kann schon sehr leicht passieren, wenn man einem Schallplattensammler, der so an die 15.000 Scheiben sein eigen nennt, die Debut-CD von Swobodas Swing Trio (Herbert Swoboda cl, Martin Spitzer g, Martin Treml b) vorspielt, ohne die Protagonisten zu nennen. Er tüftelte und rätselte, war sich ganz sicher, daß es nicht der Benny G. ist - oder doch? - erkannte ganz deutlich den Kenny Burrell - aber der hat doch niemals mit einem Klarinettisten aufgenommen? -, nur der Bassist ist eindeutig der George Duvivier - oder doch der Sam Jones? Nach dem fünften Track erlöste ich den armen Mann aus seiner Pein, und er mußte zugeben, daß man auch in Wien absoluten Weltklassejazz auf einer CD - und heute und hier erstmals "live" - erleben kann. Ein "Muß"!

Do.20.7.
Stanton Big Band
Seit über 20 Jahren swingen sie voll Lust und Freude, holen sich aus den Bandbooks der großen Swing-Orchester die Leckerbissen heraus und halten so die Musik von Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman und der anderen Großmeister der 30-er und 40-er Jahre am Leben: Kurt Lustig, Heinz Altwirth, Augustin Lehfuss, Jazzy Grussmann, Bastian Stein tp, Gereon Wolter, Ursula Niederbrucker, Peter Jackelj tb, Gerhard Wessely, Hartwig Eitler, Günther Bruckner, Thomas Gensthaler, Helmut Schiener saxes, Roland Roger p, Martin Bayer g, Peter Bauer b, Harald Hering dm

Fr.21.7.
Hot Mallets
In vielen Bereichen sind die heimischen Musiker zu Begriffen in Jazzeuropa geworden, unter den Vibraphonisten "glänzen" wir besonders. Mit dem stets hart swingenden Martin Breinschmid vibes&perc, und dem eher modern-esoterisch agierenden Woody Schabata marimbaphon&perc haben wir zwei "Topstars". So wird es überaus spannend, wie dieser von Hans Zinkl g und Harry Putz b unterstützte Dialog vonstatten gehen wird.

Sa.22.7.
Swing Connection feat. Hans Salomon
Es gibt nicht viele Musiker aus der "alten Welt", die mit Louis Armstrong auf der Bühne gestanden sind - der vielbeschäftigte Hans Salomon ts ist einer der wenigen, und er nützt den Sommer, um vermehrt im JAZZLAND zu jammen. In der famosen Swingtruppe vom "Altspatzen" Eddie Salmen tp (der erste Jazzmusiker, den ich "live" hörte - 1957) finden wir mit Heribert "Happy" Kohlich p, Martin Treml b und Rudi Staeger dm jüngere Musiker, die den Swing für kommende Jahrzehnte garantieren.

Wir wünschen einen schönen Urlaub!
Das JAZZLAND swingt wieder ab Mittwoch, dem 16.August 2000